„Udo ging ja nie mehr hinaus. Unsere Wohnung lag im vierten Stock, Aufzug gab es nicht. Er hätte die Treppen sitzend hinunterrutschen müssen und niemals hätte ich ihn wieder hoch bekommen. Denn Udo hatte zu fressen angefangen, er wurde fett. Für Intershop brauchte man Westgeld, das hatten wir nicht. Deshalb schickte er Tini zum Delikatladen. Dort war alles sieben Mal teurer als im Konsum, aber es gab eben das, was er wollte. Er habe ja sonst nichts vom Leben, meinte er. Und seine Rente, meinte er, die stünde ihm zu. Er sah die Westreklame im Fernsehen und sagte: Das will ich haben und das will ich haben. Und ich musste es bringen.“ Ausgezeichnet mit dem Frau-Ava-Literaturpreis | |||||||
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